Liebs oder Hass es – alles dazwischen gibt’s nicht. So geht es den Linsen mit Spätzle, aber nur weil es viele nicht probieren. Viele Norddeutsche verdrehen bei der Kombination die Augen, während die Schwaben auf IHRE Linsen mit Spätzle schwören. Das Gericht stammt aus der Gattung Arme-Leute Küche, denn Linsen ließen sich auch gut im Winter aufbewahren. Die Saitenwürstchen kamen übrigens erst später dazu. Und falls irgendeinem Nicht-Schwabe Saitenwürstle nichts sagen: Unter Frankfurter oder Wiener kann sich wohl jeder etwas vorstellen. Also trau dich und probier - Des schmeggt! Pass aber auf das du bei der Wortwahl nicht gleich zum Schwaben mutierst.
Linsen mit Spätzle und Saitenwürstle ist ein traditionelles Gericht der schwäbischen Küche. Das folgende Rezept stammt von meiner Oma und da müssen die Spätzle selbstverständlich traditionsgemäß selbstgemacht werden. Wenn es allerdings mal schneller gehen muss, tun es auch Spätzle aus dem Supermarkt, so wie hier im Rezept angegeben. Aber nicht Oma verraten.
Nur was für Linsen kommen eigentlich in das Gericht? – Logisch, schwäbische Linsen, auch Alb-Linsen genannt. Diese wachsen perfekt auf kargem, kalten Boden und wurden so früher von vielen Landwirten von der Schwäbisch Alb angebaut. Alblinsen sind nahrhaft, sättigend und können getrocknet auch perfekt über den Winter gelagert werden.
Das Rezept ist jedoch vielseitiger als es zunächst scheint. Neben Spätzle und Saitenwürstchen werden unter anderem auch Rotwein, Lorbeerblätter, Gewürznelken, Räucherspeck und Zwiebeln hinzugegeben. Ganz schön deftig - und deshalb sind nicht nur die Linsen, sondern auch das Gericht ideal für den Winter geeignet. Die Kombination mag dem ein oder anderen immer noch etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen, dennoch muss das Gericht ja gut sein, wenn es als inoffizielles Nationalgericht der Schwaben gilt oder?