Jeder Mensch, der eine grundsätzliche Abneigung gegen Gemüse verspürt sollte mal probieren, das Gemüse in einen Teigmantel zu stecken und zu frittieren - Ganz sicher, plötzlich wird es dir schmecken. Und den Gemüseliebhabern sowieso. Genau das ist Tempura - ein uraltes japanisches Traditionsgericht. Knusprig, knackig, lecker. Nach dem Frittieren macht das Gemüse auch optisch plötzlich eine ganze neue Figur - Böse Zungen behaupten sogar, das Gericht stammt aufgrund dessen aus Fukushima, aber das sieht wirklich nur so aus.
Bevor gekocht wird folgt zunächst eine kurze Geschichtsstunde. Im 16. Jahrhundert wurde Japan zum ersten Mal von Europäern bereist. Um genau zu sein von portugiesisch-jesuistischen Missionaren. Die Missionare waren aufgrund ihres Glaubens verpflichtet regelmäßig zu fasten (Mittwoch, Freitags, Sonntags und an christlichen Feiertagen). Tempura bedeutet übersetzt auch so etwas wie „Fastenzeit“. Da die Missionare während der Fastenzeit auf Fleisch verzichten mussten, kamen sie auf die geniale Idee Meeresfrüchte und Gemüse zu frittieren. Normales Gemüse war wohl zu langweilig... Jedenfalls waren die Japaner so begeistert davon, dass sie das Gericht prompt in ihre Kultur übernommen haben. Mittlerweile sind die typischen japanischen Einflüsse mit in das Gericht eingegliedert worden und es gibt sehr viele Restaurants in Japan, die sich ausschließlich auf die Zubereitung von Tempura spezialisiert haben - die sogenannten tempura-ya.
Für das Gericht verwendet man im Idealfall übrigens Tempuramehl, das aus Reis hergestellt wird. Das kann entweder selbst nachgemacht oder als Fertigmischung im Asiamarkt gekauft werden. Notfalls tut es aber auch normales Mehl. Wer typisch japanisches Gemüse nehmen möchte sollte Lotuswurzeln oder Shiitake Pilze frittieren. Aber es lassen sich auch alle anderen Gemüsesorten, sowie Garnelen oder Muscheln im Tempurateig knusprig braten.
So simpel das Gericht auch sein mag, es ist ein bisschen wie beim Sushi - nur gute Köche können daraus ein geniales Gericht zaubern. Also zieh die Kochmütze auf und zeig was du kannst.